Bei wenigen Grad über Null trafen sich am Samstag etwa 30 Interessierte zum Winterschnittkurs im Vereinsgarten. Zunächst ging Kursleiter Dipl.-Agrar-Ingenieur Steffen Polinski auf die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres ein. Selbst ein guter Winterschnitt schützt natürlich nicht vor Ernteausfällen, die beispielsweise durch späten Frost in der Blütezeit entstehen. So im letzten Jahr als im April zur Apfelblüte der Frost zuschlug. Das ist nun mal die Natur und damit müssen wir Gärnter leben.
Steffen Polinski zeigte an den Brombeeren und an den Himbeeren welcher Schnitt anzusetzen ist, damit der Ertrag gut ausfällt. Wichtig ist es aber auch, beim Schnitt auf Krankheits- und Schädlingsbefall zu achten. Die Rutenkrankheit zeigt sich zum Beispiel an silbrig aufgeplatzten, von innen vertrockneten Ruten. Diese müssen möglichst bodeneben gekürzt werden.
Bei den Obstbäumen muss man zunächst zwischen Spindel-, Halbstamm- und Hochstammbäumen unterschieden werden. Steffen Polinski erklärte, woran man die einzelnen Wuchsarten unterscheiden kann. Aber es gibt auch das Spalierobst, wobei diese Wuchsart weniger für den Privatgarten geeignet ist.
Beim Schnitt sollte immer von oben nach unten gearbeitet werden, um zu vermeiden, dass in einem bereits geschnittenen Bereich versehentlich etwas abgebrochen wird. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass der Baum unten breiter sein muss und sich nach oben hin verjüngt. So bekommen auch die unteren Äste genügend Luft und Licht und es gibt weniger Kahlstellen.
Werden beim Schnitt Mehltaustellen bemerkt, müssen diese gleich herausgenommen werden. Bindestellen sollen halbjährlich kontrolliert werden, damit keine Einschnürungen entstehen. Am besten die Bindestellen lösen und an den Ast an anderer Stelle anbinden, wenn das noch nötig sein sollte.
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Die Teilnehmer hielten die gut zwei Stunden in der Kälte durch, stellten Fragen, die gern beantwortet wurden. Danach schmeckte die Rote vom Grill oder die Butterbrezel zusammen mit einem leckeren Glühwein besonders gut.